- Sportvereine: Mehr als zwei Millionen Menschen engagieren sich freiwillig in Sportvereinen. Sie arbeiten zum Beispiel als Trainerin/Trainer, Schiedsrichterin/Schiedsrichter, engagieren sich in der Jugendarbeit oder sind im Vereinsvorstand tätig. Ohne ihren Einsatz wäre der Breitensport in Deutschland kaum denkbar: Sportvereine sind mit über zwei Millionen Freiwilligen das Herzstück des ehrenamtlichen Engagements.
- Katastrophenschutz: Ehrenamtliche bei der Freiwilligen Feuerwehr, beim Technischen Hilfswerk (THW) oder beim Roten Kreuz sorgen dafür, dass Hilfe überall dort ankommt, wo sie benötigt wird. Das Ehrenamt bei der Feuerwehr ist dabei besonders wichtig: Während die Berufsfeuerwehr in Deutschland rund 24.000 Mitarbeitende hat, zählt die Freiwillige Feuerwehr mehr als eine Million Mitglieder.
- Soziales Engagement: Ehrenamtliche besuchen ältere Menschen, helfen bei der Tafel oder engagieren sich ehrenamtlich im Krankenhaus.
- Kinder- und Jugendhilfe: Ehrenamtliche helfen bei Hausaufgaben, organisieren Spielangebote oder begleiten junge Geflüchtete.
- Tierschutz: In Tierheimen kümmern sich Ehrenamtliche um Tiere – sie gehen mit Hunden spazieren, reinigen Gehege oder helfen bei der Vermittlung.
- Umwelt- und Naturschutz: Viele Menschen engagieren sich für die Natur – zum Beispiel durch Pflanzaktionen, Müllsammeln oder das Pflegen von Naturschutzgebieten.
Wie kann ich mich ehrenamtlich engagieren?
Der Einstieg ins Ehrenamt ist einfacher als gedacht: Wer helfen möchte, sollte sich zunächst überlegen, wie viel Zeit investiert werden kann. Genauso wichtig ist die Frage nach den eigenen Interessen: Soll das Ehrenamt Arbeit mit Menschen oder Tieren sein oder soll es eine handwerkliche Tätigkeit sein?
Besondere Vorkenntnisse sind selten nötig. Viele Organisationen bieten Schnuppertage oder Hospitationen an. So können Interessierte herausfinden, ob das Ehrenamt zu ihnen passt. Oft gibt es zu Beginn des Ehrenamtes Einführungen oder Schulungen, etwa zu Erster Hilfe, zum Umgang mit älteren Menschen oder zum Brandschutz. Wer mit Kindern oder Jugendlichen arbeiten möchte, braucht in der Regel ein erweitertes Führungszeugnis.
Es gibt verschiedene Wege, ein passendes Ehrenamt zu finden. So können Online-Plattformen die Suche nach dem passenden Ehrenamt erleichtern. Auch Freiwilligenagenturen vor Ort beraten kostenlos. Wer möchte, kann sich aber auch einfach direkt an ein Tierheim, einen Sportverein oder die örtliche Feuerwehr wenden – Freiwillige werden fast immer mit offenen Armen empfangen.
Gibt es für das Ehrenamt ein Gehalt?
Für ein Ehrenamt bekommt man kein Gehalt. Die Arbeit ist freiwillig und unbezahlt. Trotzdem gibt es Möglichkeiten, wie Ehrenamtliche finanziell entlastet oder unterstützt werden können:
- Viele Organisationen und Vereine erstatten Ehrenamtlichen die Fahrtkosten oder andere Ausgaben, die bei ihrer Tätigkeit entstehen.
- Die Ehrenamtspauschale ermöglicht es Freiwilligen, eine steuerfreie Aufwandsentschädigung von bis zu 840 Euro pro Jahr zu erhalten.
- Mit dem Übungsleiterfreibetrag können jährlich bis zu 3.000 € hinzuverdient werden, wenn Menschen im Rahmen einer Nebentätigkeit unterrichtet, betreut oder ausgebildet werden.
Zudem vergeben einige Bundesländer die sogenannte Ehrenamtskarte, um weitere Anreize für eine ehrenamtliche Betätigung zu setzen. Eine solche Karte bietet zum Beispiel Vergünstigungen in Museen oder Rabatte bei regionalen Unternehmen.