- Individuelle Förderung: Schwächere Schülerinnen/Schüler erhalten gezielte Unterstützung, leistungsstarke werden zusätzlich gefordert.
- Entlastung der Lehrkräfte: Automatische Korrekturen, generierte Übungsmaterialien und Übersetzungen sparen Zeit.
- Inklusion und Sprachförderung: Inhalte können in leichte Sprache oder andere Sprachen übertragen werden. KI-Tools unterstützen auch bei Legasthenie.
- Effizientere Verwaltung: Stundenpläne, Anmeldungen und Leistungsdaten lassen sich digital steuern und auswerten.
Welche Risiken hat der Einsatz von KI in Schulen?
Die größten Risiken beim Einsatz von KI in der Schule sind Datenschutzprobleme, Technikabhängigkeit und eine digitale Ungleichheit. Schülerdaten sind besonders sensibel und müssen nach DSGVO und AI Act verarbeitet werden. Schulen sollten nur geprüfte Tools nutzen, die Daten auf europäischen Servern speichern. Das „BildungsLLM“ der Telekom wird beispielsweise vollständig in Deutschland betrieben.
Über 60 Prozent der Lehrkräfte befürchten zudem, dass KI soziale Fähigkeiten und Problemlösekompetenzen schwächen kann, wenn sie unreflektiert genutzt wird. Werden zu viele Aufgaben automatisiert, verlernen Schülerinnen/Schüler grundlegende Fähigkeiten wie Schreiben oder Kopfrechnen. Lehrkräfte müssen deshalb vermitteln, wie man KI kritisch verwendet.
Digitale Ungleichheit ist ein weiteres Hindernis: Ohne stabiles Internet oder moderne Endgeräte können Schulen KI nur eingeschränkt nutzen. Besonders in ländlichen oder finanziell schwachen Regionen droht eine Benachteiligung. Damit KI allen zugutekommt, müssen gleiche technische Voraussetzungen geschaffen werden.
Außerdem sind klare ethische Leitlinien nötig: Prüfungen müssen transparent bleiben und Algorithmen auf Vorurteile geprüft werden.
Was müssen Kommunen tun, damit KI gelingt?
Damit KI in Schulen funktioniert, müssen Kommunen die technische Basis schaffen, Lehrkräfte schulen, Datenschutz sichern und eng mit Bund und Ländern zusammenarbeiten. Dafür sind konkrete Maßnahmen nötig:
 	- Bereitstellung digitaler Infrastruktur: Kommunen müssen schnelles Internet, WLAN in allen Räumen, aktuelle Endgeräte und sichere Server bereitstellen.
- Ausschöpfung von Fördermitteln: Gelder aus dem DigitalPakt Schule und dem geplanten DigitalPakt 2.0 sollten vollständig abgerufen werden.
- Qualifizierung von Lehrkräften: Kommunen sollten Schulungen koordinieren, Budgets bereitstellen und medienpädagogische Beratung organisieren.
- Gewährleistung von IT-Sicherheit und Datenschutz in Schulen: Kommunale IT-Dienstleister sollten geprüfte Tools auswählen, Zugriffsrechte klar festlegen und regelmäßige Updates einplanen.
- Nutzung von Kooperationen: Durch Zusammenarbeit mit Ländern, Bund und dem FWU lassen sich Standards vereinheitlichen und Pilotprojekte schneller umsetzen.
KI in der Schule: Pilotprojekte im Überblick
Mehrere Bundesländer testen bereits KI in der Schule. In Baden-Württemberg wird seit 2024 der Chatbot „fAIrChat“ in Moodle integriert. Lehrkräfte in Ausbildung üben dort den sicheren Einsatz von generativer KI, und Schulen prüfen, wie Schülerinnen/Schüler mit Chatbots arbeiten können. Niedersachsen erprobt einen Lern-Chatbot, der Lehrkräfte bei der Erstellung von Aufgaben unterstützt und Elternbriefe in einfache Sprache übersetzt. Bremen nutzt mit dem Chatbot „Telli“ ein landesweites, DSGVO-konformes System.
Aus der Hochschulforschung gibt es ebenfalls Impulse: Die TU München hat mit „RocketTutor“ eine Plattform entwickelt, die gezielt Wissenslücken in der Mathe-Abiturvorbereitung erkennt und individuelles Üben ermöglicht. Auch internationale Beispiele wie der Roboter „Elias“ in Finnland oder KI-Tutoren in den USA zeigen beschleunigte Lernfortschritte.